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Wie ich das PE – Lexikon fand.

Andreas Engel erzählt, wie Prinz Eisenherz sein Leben begleitete und er auch über das Lexikon zum Sammler wurde.

Vorab: Ich habe Prinz Eisenherz immer sehr gemocht, jedoch seit vielen Jahren -sozusagen- aus den Augen verloren. Als ich neulich, an einem Wochenende bei meinem jüngeren Sohn zu Besuch war, zog ich aus seinem Regal ein Prinz Eisenherz Buch, ein sehr schön aufgemachtes Buch im Schuber; betitelt: Die Bibliothek der großen Comic-Klassiker - vom Carlsen Verlag. Mein Sohn besitzt verschiedenste (eher edel edierte) Comic Buchausgaben. Er selbst ist ein sehr begabter (Hobby)-Zeichner und interessiert sich daher für das Medium im Allgemeinen. Herangeführt an die Comics habe ich ihn - natürlich; da Comics immer in mein Leben gehörten. Aber eben viele Verschiedene.

Nun - zurück zum besagten Buch. Ich lieh es mir und blätterte zuhause darin herum (es beinhaltet die ersten zwei, drei Jahrgänge in Farbe) und plötzlich überkam mich eine nahezu nostalgische Sehnsucht nach dem längst vergessenen Lesegenuss vergangener Zeiten. Fast fing ich an das Buch zu lesen, als mir in den Sinn kam, dass es eine schöne Buchedition des Bocola-Verlages gibt (die ich ebenfalls vor Jahren auf den „Schirm“ hatte, aber auch wieder vergessen hatte). Das Buch beiseite legend, begann ich sofort zu recherchieren und verbrachte die folgenden Stunden mit dem Prinzen im Internet. Dabei stieß ich eben sehr rasch auf das PE-Lexikon und somit auf viele wundervolle Beiträge.

Ich (Jahrgang 1964) wuchs in Italien auf (mein Vater war Italiener) und somit mit der dortigen Comic-Welt der 70er Jahre - aber auch mit der deutschen, da meine Großmutter mütterlicherseits viele Pakete aus Deutschland schickte - mit Schwarzbrot und anderen Leckereien, die man in Italien damals nicht bekam, und Lesestoff für ihren Enkel. Meine ältere Schwester brachte mir das Lesen auf Italienisch und Deutsch noch vor der Schule bei, so war ich bereits mit sechs Jahren süchtig. Süchtig nach Geschichten - Abenteuer, Romantik… ob in Romanform oder Comic, ich verschlang alles, was ich zwischen die Finger bekam - kreuz und quer. Auf italienisch anfangs hauptsächlich Disney Comics, dann rasch andere Sachen wie Tex und Zagor, Tarzan und Diabolik und, und, und… aber Prinz Eisenherz war mir in Italien nicht bekannt.

Mitte der 70er Jahre stellte der Kauka-Verlag in Deutschland sein Magazin Primo ein; die Restbestände wurden zu Dreierpacks zusammengeleimt und in Supermärkten verramscht. Über ein ganzes Jahr hinweg versorgte mich meine Oma mit diesen Ausgaben (ihr könnt mir glauben, ich fühlte mich wie im Paradies!) Ja - und da lernte ich Prinz Eisenherz kennen, in S/W mit Blauflächen. Die erste Folge die ich las, war mit dem jungen Eisenherz, der mit Gawain und einem gefangenen Raubritter gegen ein Riesenkrokodil kämpft. Von da an konnte ich die Abenteuer recht kontinuierlich nachverfolgen, ich glaube, dass das letzte was ich damals von dem Prinzen las, die Geschichte war, wo er in einer Höhle Unterschlupf sucht und am Ende gegen einen alten Mann kämpft, der ihm eine erschreckende Lektion erteilt. Ich war damals knapp 10 Jahre alt und ich musste noch lange über diese Episode nachdenken. Auf jeden Fall war Prinz Eisenherz ein ganz besonderer Comic! Ein Comic, der eigentlich unvergleichlich war, zeichnerisch und noch viel mehr, erzählerisch. Das bemerkte ich schon in jenem zarten Alter.

In einem der Primo-Hefte war auch ein Kurzportrait des Künstlers veröffentlicht, und so erfuhr ich von Harold Foster und vor allen Dingen, dass es sich bei Eisenherz um ein epochales Mammutwerk handelte. Ich träumte also sehnsuchtsvoll davon, eines schönen Tages mehr von der Saga lesen zu können. Ich bettelte meine Oma in Briefen dementsprechend an, mir, falls es möglich wäre, mehr von Prinz Eisenherz zu schicken. Ich bekam dann zwei recht gebraucht wirkende Bücher, die sie auf einem Flohmarkt gekauft hatte, aber es waren keine Comics, sondern eher Bilderbücher mit großformatigen Zeichnungen Fosters und Text in Romanform. Trotzdem war ich für einige Tage im Himmel! Wundervolle Geschichten… Eisenerz mit Wikingern in Afrika und in dem anderen Buch überquerte er die Alpen, war in Rom und besonders zu Herzen ging mir ein Handlungsverlauf um einen Jüngling, der wohl bei vorherigen Kämpfen schwer verletzt worden war und somit verkrüppelt blieb. Doch seine Geschichte wandelte sich in eine Romanze, als ein entzückendes Mädchen (in das ich mich auch sofort verliebte), in sein Leben trat (Doppelseufzer!).

Ich glaube 76/78 bekam ich dann nochmal ein großformatiges, weißes Buch von Bertelsmann, in dem wiederum die Anfangsgeschichte Eisenherz´ beschrieben wird. In Comicform, aber das meiste davon kannte ich bereits aus den Primo Heften - zudem war es grauenvoll koloriert. Trotzdem gehörte es (zusammen mit den beiden anderen Büchern) zu meinen „Heiligtümern“.

1979 siedelte meine Familie nach Deutschland über (meine Eltern eröffneten eine Pizzeria in Achim bei Bremen). Alle meine Comics wurden nicht berücksichtigt. Meine Mutter rettete nur zwei meiner anderen „Heiligtümer“: nämlich die komplette Carlsen Tim und Struppi Sammlung, und alle bis dahin erschienenen Ehapa Asterix Hefte.

Ich ging dann bereits mit 16 Jahren in die Lehre und verfügte somit über ein wenig Geld. Noch im Winter 79 (ich war erst seit drei Monaten Deutschland) entdeckte ich dann in einer Bremer Buchhandlung (Montanus) ein grasgrünes Buch: Prinz Eisenherz und die goldene Prinzessin! Ich kaufte es sofort und las es bestimmt zweimal hintereinander. Eisenherz und Aleta! Gott - was schwelgte ich in hochromantischen Träumereien!

Ich beschaffte mir in der Folge schnell die restlichen Melzer Ausgaben (ein Mix aus beiden „grünen“ Serien) und lernte so den fast vollständigen Foster Eisenherz kennen. Als ich dann zehn Jahre später meine eigene Familie gründete, rutschten die Comics in den Hintergrund. Sie verschwanden zwar nie gänzlich aus meinem Leben, aber Eisenherz rückte irgendwie aus meinem Fokus und jene Melzer Ausgaben besitze ich schon lange nicht mehr.

Aber jetzt gerade konnte ich bei Kleinanzeigen ein Konvolut der ersten 13 Foster-Bände vom Bocola Verlag ergattern (In Z-1 für zehn € Stück, Hammerpreis – oder?) und so freue ich mich wie damals, auf ein ganz besonderes Paket! Die Rückkehr des Prinzen in mein Leben!

Nachtrag: Die gelieferten Bücher sind tatsächlich in Top-Zustand

Text: Andreas Engel, November 2025 siehe auch:

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