Prinz Eisenherz Lexikon
nordseegermanisches Volk
Die Angeln stammten vor allem aus dem gleichnamigen Landstrich Angeln im Zentrum der Kimbrischen Halbinsel im Norden des heutigen Schleswig-Holstein sowie seinen Nachbargebieten.
Im Jahr 98 erwähnt der römische Historiker Tacitus in seiner Ethnographie Germania die Angeln als Anglii:
„Dann folgen die Reudigner, Avionen, Angeln, Variner, Eudosen, Suardonen und Nuithonen, die durch Flüsse und Wälder geschützt sind” (Germ. 40,1).
Ab etwa 200, verstärkt dann ab etwa 440, wanderten viele Angeln gemeinsam mit Sachsen, Friesen und Jüten nach Britannien aus. Dass die heutige Landschaft Angeln dabei wirklich von allen Bewohnern verlassen wurde − wie es spätere Berichte behaupten − ist eher unwahrscheinlich.
Offenbar wurden die Germanen zunächst von den römischen Einwohnern der Insel als Hilfstruppen (foederati) angeworben, um das Land nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen (410) gegen die Überfälle der barbarischen Pikten zu schützen. Doch recht bald scheinen die germanischen Truppen unabhängige Herrschaften errichtet zu haben. Dabei siedelten die Angeln wohl insbesondere im Osten (East Anglia in den Grafschaften Cambridgeshire, Norfolk, Suffolk, Teile des südlichen Lincolnshire) und drangen im 6. Jahrhundert nach Norden bis Lothian (Schottland) vor und gründeten das Königreich Deira in Northumbrien. Die eingewanderten Germanen verschmolzen zum Volk der Angelsachsen und wurden spätestens ab 600 gemeinsam als Engle bezeichnet. Der Name England für den südöstlichen Teil Britanniens leitet sich ebenfalls von den Angeln ab. Die angelsächsische Sprache, eine Schwestersprache der altsächsischen Sprache, wurde zur Grundlage der englischen Sprache.
Quelle: deutsche Wikipedia
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